Römerbrücke am Weißbach
Weiß Schwarz Rot
Bergquellen als Lebensursprünge und Wiedergeburtsorte
Früher machte ich mir wenig Gedanken über die Bedeutung zahlreicher Weiß- und Schwarzbäche in meiner Heimatregion bis mich die Keltenforscher Dr. Georg Rohrecker und Inge Resch-Rauter aufklärten, dass weiß, schwarz, rot in matriachalen Kulturen sakrale Farben waren.
Sie stehen für die Göttinnentrinität:
Weiß = Mondgöttin WilBeth = Jungfrau
Rot = Sonnengöttin Borbeth = Reife Frau
Schwarz = Erd- /Todesgöttin AmBeth = Alte Weise
Diese archaischen Symbolfarben finden sich in den Schwarz-/Weiß-Flur- und -Gewässernamen wieder. Hier haben sie sich im kollektiven Unbewussten (nach C.G. Jung) manifestiert und meiner Meinung nach ein morphogenetisches Feld (nach R. Sheldrake) erzeut.
Ich konnte dies an meiner eigenen Biografie feststellen. So wuchs ich in Bayerisch Gmain auf und der dortige WEISSBACH war in meiner Kindheit, Jugend, als Erwachsener und auch in meiner Reife ein bedeutender Kraftort, der mich viel lehrte (z.B. die Bedeutung des Sonnendurchgangs am Teufelsloch in der Schlafenden Hexe direkt oberhalb des Weißbachs: während die Sonne zu einer bestimmten Zeit zur Wintersonnenwende das Tal „erleuchtet“ und Sonnengöttin und Erdgöttin damit vereinen – und damit Geburt und Tod/Wiedergeburt).
Der SCHWARZBACH, der parallel zum WEISSBACH in Bad Reichenhall-Schwarzbach fließt, begleitete mich einige Zeit während meiner Reifung und führte zu Veränderungen (Symbolkarte im Tarot für Veränderung = Tod).
Ein eigenartiger Zufall ließ mich in 2019 für eine abenteuerliche (zumindest was die Anreise betraf) Recherchetour zu den vergessenen Kraft- und Kultplätzen im Salzkammergut das Schwarzenbach-loch und das Weißenbachtal aus-wählen – vielleicht, weil sie genau gegenüber liegen?
Foto: Im Schwarzenbachloch
Ich fand beim Schwarzenbachloch am Raschberg oberhalb Bad Goisern (heute als Glücksplatz touristisch beworben) einen geheimen Versammlungsort der Protestanten, der sie dort vor Verfolgung, Vertreibung und Tod schützte und in heutiger Zeit zur Erinnerung als „Toleranzweg“ zur Quellhöhle ausgeschildert ist.
Im Weißenbachtal gegenüber findet sich ein versteckter Thingplatz – also ein Versammlungsort der keltischen Urbewohner – den der Heimatforscher Sepp Aitenbichler als solchen definiert. Der Ort, nahe einer Klause des Weißenbaches gelegen, ist nicht ausgeschildert, dennoch erwartet einem dort im Wald ein uralter imposanter Steintisch mit ebenso imposanten Steinsitzen – fälschlicherweise (O-Ton Aitenbichler) als Kaisertisch auf einer Infotafel ausgewiesen.
Etwas weiter entfernt erhebt sich ein kleiner, offensichtlich aufgeschütteter sogenannter Elfenhügel (siehe Foto). Auf einer Seite ist noch eine Art Steintreppe erkennbar.
Ein kultischer Versammlungsort?
Lage und Energie lassen jedenfalls darauf schließen.
Um wieder in meine Heimat und damit die Bioregion Untersberg zurückzukehren möchte ich an dieser Stelle auf bemerkenswerte Analogien zu den hiesigen Weiß- und Schwarzbächen hinweisen.
Das Schwarzbachloch (man/frau beachte die Namensgleichheit zum Schwarzenbachloch bei Bad Goisern) bei Oberjettenberg liegt auf der Maria-Kirchental-Leyline und ist die wichtigste Quelle des Reiteralmgebirges, ihr stärkster Quellaustritt im Tal. Sie liegt direkt unterhalb des Gebietes namens Kirche auf der Hochfläche der Reiteralm, wo sich in einer weiteren Höhle (ebenfalls Kirche benannt) unzählige Petroglyphen (siehe Foto) befinden – ein Kultort der Frühzeit. Schon am Aufstieg zur Reiteralm liegt ein mächtiger Stein mit Runen-Ritzungen und dieser liegt wiederum oberhalb der Schwarzbachquellhöhle, in deren Nähe sich zudem alte und neue Steinkreise zeigen.
In der Quellhöhle selbst haben sich Kulte entwickelt. Nach dem Tod eines Höhlentauchers wurde in einem Höhlenteil eine Art Altarraum (Kruzifix an der Wand / Totenkult) eingerichtet.
(Nachtrag: das Kruzifix wurde vor einigen Jahren entfernt)
Im Eingangsbereich wird seit vielen Jahren durch Einbringen und Schmücken eines Christbaums Weihnachten gefeiert: Totenkulte in Resonanz mit der heiligenen Farbe Schwarz und der Erdmutter Ambeth (ethymologischer Ursprung des Begriffes „Anbeten“).
An der Weißbachquelle (auch Wasserloch) am Zwieselausläufer bei Inzell findet sich sogar - gegenüber im Falkenstein – eine Frauenhöhle, die den Überlieferungen nach von den Wildfrauen bewohnt war. Hier bildet die Quellhöhle eine Einheit mit der dort aktiven Göttinnentrinität. Am Nordausläufer des Falkensteins bei Inzell-Burgstall erheben sich zudem die beiden geheimnisvollen Sonnen- und Mondzeremonialhügel.
Zur Rotsymbolik in diesem Zusammenhang bei den Bächen machte mich Od*Chi auf den Röthelbach/Rötelbach, der zu beiden Seiten des Lattengebirges und damit der Schlafenden Hexe fließt, aufmerksam:
die Sonnengöttin, die sich durch das Teufelsloch und das Quellwasser des Berges ihren Weg ins Tal sucht (auch bemerkenswert die Drei Rotofentürme als Manifestationen der Drei Bethen).
Und wenn dann mal die Bergmutter Percht am Untersberg blutet, dann in einem Weißbach (so geschehen am 25. April 2015).
Um die Resonanzphänomene zu den Weiß- und Schwarzbächen mit ihrem Quellwasser weiter zu dokumentieren und zu untersuchen wäre eine aufwendige Feldforschung notwendig und höchst interessant!
Inwieweit ist das morphische Resonanzfeld (heute noch) wirksam?
Inwieweit verbindet es uns noch mit unseren göttlichen Ursprüngen?