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Nixloch

In einem digitalisierten Text einer Volkskundezeitschrift  von 1901 findet sich folgender Hinweis:  
Es wären auch die Festungsmauern zu'n derzwingen g'wen, wenn net oamöl Oaner aus'n feindlichen Haufen den hoamlichen Gang ausgründen hätt', der von die Untersberger Manndl'n gegraben is und mitten in die Festung führt, da wo's Nixloch (1) liegt. Daraufhin is d Festung zu Fall komma, aber die Manen siech ma noch stundenweil im Wald, do a Trumm an dort a Trumm; an bei der Nacht thuat'a oft noch an langgezognen Schroa, wie wenn die Wachtersleut' einand rufen thaten.
 
(1) Das zwischen den Resten der sehr ansehnlichen Hallthurmer Festungsmauern gelegene sogenannte Nixloch führt thatsächlich in einen unterirdischen Gang, durch den ein Erwachsener sich nur mühsam hindurchzwängen kann: doch ist derselbe jetzt teilweise verschüttet.
Quelle: http://www.archive.org/stream/zeitschriftfrv11verbuoft/zeitschriftfrv11verbuoft_djvu.txt

  Ein Bekannter ist Höhlenforscher (Foto sein Höhlenplan) und stieg 1987 in das Nixloch und entdeckte dort weiterführende Gänge.

Höhlenplan vom Nixloch (Juni 1987)mit freundlicher Erlaubnis von K. Höhne, dem Erforscher der Höhle und dem Katasterwart des Landesvereins für Höhlenkunde
Auszug aus dem Salzburger Höhlenbuch Band VI:
NIXLOCH bei HALLTHURM
Basisdaten: Hh.: 723m / Gesamtlänge: 163m / Horizontaldistanz: 40mGesamthöhe: -19m / Gestein: Bergsturz (...) / Forscher: Lv.f.HK. Salzburg (K. Höhne und Kameraden)(...)
Beschreibung: Eine genaue Untersuchung des Windröhrenfeldes ergab eine wesentliche  Verlängerung der zugänglichen Höhlenteile. Beachtliche Kammern wechseln  mit teils einsturzgefährdeten Schlufstrecken ab.        


Ich war selber als Jugendlicher öfter drin - eigentlich war es meine erste Höhle, in die ich hinein stieg! Es war Abenteuer pur. 
Ich kenne diese engen Gangbereiche, wo man früher meinte, dass es da nicht weitergehen würde. Ich kann mich an eine Definition des Namens Nix (siehe unten) erinnern, der für Bergmilch steht. Aus dieser Höhle soll Bergmilch abgebaut worden sein - als ein vorzügliches Heilmittel der Natur. Und der Bergnix wachte darüber.
Diese weiße Kalzitablagerung, die Bergmilch, wurde einst als "Nix" bezeichnet (daher der Höhlenname) und war besonders im Mittelalter und selbst bis ins 18. Jahrhundert hinein in der Volksmedizin als Heilmittel sehr begehrt. Man konnte das "Höhlen-Nix" auch in der Apotheke kaufen. Als Heilerde verwendet, machte man damit Umschläge. Auch bei entzündeten oder sonstwie erkrankten Augen soll es geholfen haben.
"Nix ist gut für die Augen" sagte man früher gerne als Scherzantwort, wenn eine Frage mit "nichts" beantwortet wurde. Aber heute ist diese Redensart so gut wie abgekommen.

Quelle: http://root.riscompany.net/riscompany/navigation/default_frame.asp?imenuonr=&aspfile=http%3A%2F%2Fsecure.riscompany.net%2Friscompany%2Fzusatzseiten_detail.asp%3Fonr%3D107907%26imenuonr%3D&cnr=134  

Wikipedia sagt zu den Nixen:
Der Name kommt vom althochdeutschen nihhus, niccus oder nichessa, was jeweils Wassergeist bedeutet. Eine andere etymologische Ableitung führt ihn auf das lateinische necare (="töten") zurück. Nixe ist die weibliche Form, daneben gibt es auch den männlichen Nix, der, je nach Dialekt auch als Niss, Neck oder Nöck bekannt ist und häufiger als Wassermann (siehe da) bezeichnet wird. Charakteristisches Merkmal der Nixen ist, dass sie den Menschen Gefahr, Schaden und Tod bringen.
Die Autoren dieses Artikels finden Sie bei Wikipedia der freien Enzyklopädie  


Der Nix - der Untersbergmann? 
Sie werden in den Mythen ja häufig mit dem Tod in Verbindung gebracht - als Zug der "armen Seelen", als Zug der Verstorbenen, denen man besser aus dem Weg gehen sollte. Vielleicht mischt sich hier Mythos und Bergmilchgewinnung. Durchaus vorstellbar. Jedenfalls hat mich der Hinweis auf den Tunnelbau von den Zwergen sehr stutzig gemacht und an das erinnert, was Dr. Heide Göttner-Abendroth über das "alte Volk" am Untersberg schreibt. Er war ihr Rückzugsort. Sie hatten enormes - wohl auch okkultes - Wissen. 
Vom Zeitportalmythos bei Hallthurm ist nur ein Relikt übriggeblieben, teilweise zu finden in dem oben angeführten Text und dem Rest einer Sage. Ist hier einer der Portale in ihr fantastisches Reich - vielleicht sogar in Verbindung mit der veränderten Zeit?  
Als ich am 13.12.2009 wieder einmal das Nixloch besuchte, stellte ich fest, dass aus dem Höhleneingang Nebel emporstieg. Der genannte Höhlenforscher hat dort ein Jahr lang Temperaturmessungen vorgenommen. Die Temperatur liegt ziemlich konstant bei knapp 10 Grad - auch im Winter. Daher also die Nebelbildung. Erstaunlich ist, dass die Temperatur auch im Winter so konstant bleibt, da die Höhle ja relativ klein ist (Ganglänge 163m) und knapp unter der Erdoberfläche liegt. 
Irgend etwas ist hier eigenartig. In einem Zeitungsartikel des Reichenhaller Tagblatts vom 27.08.1987 werden Zeitsprungexperimente Erich von Dänikens  im Nixloch erwähnt. Eigentlich handelt der kurze Artikel von dem seltsamen Verschwinden von drei Münchner am Untersberg. Warum hat Herr Däniken ausgerechnet im Nixloch geforscht?         

Ich fand ein Gedicht:  
Altersgrau und sagumwoben Blickt der Turm ins Land, ins traut', Stolz und trutzig wie die Römer, Die vor Zeiten ihn erbaut. Irrblöck rings und finst're Tannen, Römerschanz und Burgruin, Unter Farn das dust're Nixloch Mit dem neck'schen Kobold drin. Und der Untersberg, der Riese, Hallet weit das Echo nach. Still! Du rufst im Felsenschloß Sonst die Schar der Geister wach.  (Gedicht über Hallthurm von einem unbekannten Dichter.  
Quelle: http://www.rudolf-renoth.bischofswieser-buttnmandl.com/  
"Das dust're Nixloch mit dem neck'schen Kobold drin." Also doch - der Nix, ein Kobold. Ein Zwerg. Ein Untersbergmandl !  
Und nun noch eine Verbindung zu einem weiteren, nahe gelegenen Drachenberg: In der Drachenwand am Fuschlsee gibt es eine Höhle die Nixloch heisst, weil darin die Bergnixen wohnen. 
(...) Die Nixen hüten grosse Schätze im Berg, so auch Silber- und Goldstaub, den sie über ihr Haar streuen, wenn sie baden gehen.


Quelle: http://austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Bibliothek/Eine_Auswahl_aus_den_sch%C3%B6nsten_Seen_%C3%96sterreichs/Salzburg/Fuschlsee  


Der Eingang zu diesem Nixloch liegt nördlich der Wildmoosalm in etwa 1100 m Seehöhe. Die Höhle ist etwa 50 m lang und soll schon im Mittelalter wegen ihrer Bergmilchlager (eine auch Nix genannte erdige Kalkverbindung) aufgesucht worden sein.
Quelle: Buch “Wundersames Mondseeland" von Anton Reisinger  

Die Drachenwand ist insbesondere durch das Drachenloch bekannt, das auch Teufelsloch heisst. Dieses Felsenloch ist ein Sonnenauge. Eine neben der Drachenwand liegende Wand heisst - bezeichnenderweise - Schatzwand. Hier zeigt sich landschaftsmythologisch ein Drachenberg. Die Sonnenaugen des Alpenraums stehen in Resonanz miteinander. Das Teufelsloch des Lattengebirges liegt dem "Schlafenden Drachen" (=Untersberg) gegenüber.
Zwei Drachenberge stehen somit durch ihre Sonnenaugen in Resonanz.
Fakten: Die Nixen des Drachenbergs am Mondsee/Fuschlsee sind Schatzhüter. Der/die Nixen des Untersbergs sind Schatzhüter. Mit Schätzen wird in den Mythen geheimes (okkultes) Wissen umschrieben.  Nixlöcher können somit Hinweise auf verborgene Eingänge zur Unterwelt/Anderswelt geben!  

Ich danke dem amerikanischen Forum und dem Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die mich zu den weiteren Nachforschungen anregten!