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Liegende Göttin 

Die Matriachatsforscherin und Landschaftsmythologin Heide Göttner-Abendroth beschreibt in ihrem Buch „Berggöttinnen der Alpen“ ihre Neuentdeckung der Roten Liegenden Göttin zu Füssen des Untersbergs im Raum Ettenberg. Der Oberleib wird durch das Gebiet Ettenberg und der Unterleib durch das Gerner Tal dargestellt. Diese wird erkennbar aus der Sicht von Scheffau oder vom Kehlstein aus. Dazu meine Skizze aufgrund der Karte von meinem Wanderführer Magisches Berchtesgadener Land

Venus von Willendorf                      
Naturhistorisches Museum Wien  





mit ein paar Ergänzungen meinerseits:


Kopf/Haube: Hochzinken (923 m) mit Lippen (=Flurname) 
Brüste: Eckberg (1012 m) und Ochsenberg (980 m) 
Bauch: Ettenberg/Almberg (812 m) 
Nabel: Maria Ettenberg mit dem Kraftort Linde 
Schoß: Almbachklamm 
Hüften: Kneifelspitze (1189 m ) und Gschirrkopf (1030 m)  



Aus der landschaftsmythologischen Sichtweise bekommen viele Kultplätze eine neue Bedeutung: Vom Kiliansberg im Zentrum des Unterleibs der Liegenden Göttin gibt es die Überlieferung der Drei Sennerinnen, die versteinert wurden. Göttner-Abendroth identifiziert wiederum einen Tätigkeitsraum der Drei Wildfrauen als Priesterinnen der Percht, die dort sogar eine Alm besaßen und im Rahmen der Patriachalisierung sich zurückzogen.
Weitere Ortsnamen in diesem Gebiet nahe dem Kiliansberg lauten Hausknecht, Kasperl,  Frauenloh - und natürlich nicht zu vergessen - das Frauenbründl.
Der Eckberg wurde bereits vom Landschaftsmythologen Reinhard Gunst als Kultplatz/frühgeschichtliches Oberservatorium für die (künstlich erschaffene) Mittagsscharte erkannt. Ich stellte dazu bereits die Verbindung zur Sage vom Riesen Abfalter her. Auch Göttner-Abendroth sieht eine deutliche Verbindung der Region mit dem Untersberg und der Abfalter-Überlieferung. Der in der Kirche Maria Ettenberg dargestellte riesige Christopherus (Foto) mit dem Jesuskind am Arm ist ihrer Meinung nach die christliche Umformung der Abfalter-Sage, in der der Riese seine Riesenfrau (Göttin) auf dem Arm über die Salzach Richtung Gaisberg trägt. Göttner-Abendroth deutet die keltische Sprachwurzel „gais“ als ZAUBER, während Dr. Rohrecker die „heilig bzw. tabu“-Deutung bevorzugt. In der Verbindung beider Ansichten wird die Örtlichkeit Gaisberg gegenüber dem Untersberg somit umfangreich erkannt: der heilige Zauberberg – mit seinen mysthischen Felsschalen am Gipfel und der Frauenhöhle unterhalb des Gipfels. Somit bekommt auch der einstige Frauenbrunnen an der Auffahrt nach Maria Gern eine neue Bedeutung, liegt er doch oberhalb des Gerner Bachs , der als „Schoßentwässerung“ zu betrachten ist und somit heiliges, lebensspendendes Wasser ist. Auch das Quellheiligtum in der Almbachklamm bekommt eine neue Bedeutung, wurde es doch aufgrund einer Begegnung mit einem Untersbergmandl und der Kommunikation mit dem Berggeist einst von Dr. Eugen Köberle gefunden und ausgegraben – also wiederum ein lebensspendendes Wasser aus dem nahen Schoß der liegenden Göttin, Mutter Erde. In Ettenberg wird heute noch ein christliches Frauenfest – das Annafest – gefeiert, was Göttner-Abendroth als Relikt des einstig bedeutenden Frauenkultplatzes Ettenberg interpretiert. Die Percht liegt somit zu Füssen ihres Heros. (“Die Göttin und ihr Heros”). Was mich in der landschaftsmythologischen Betrachtungsweise wirklich fasziniert, ist die Ausprägung bestimmter (Berg-Landschaftsformen und ihre weibliche Entsprechung bzw. Anatomie. Dies mag einerseits den einstigen Glauben an die Göttlichkeit der Natur und ihrer Formen erklären, in einer erweiterten energetischen Sichtweise allerdings auch die Resonanzphänomene, wenn sich entsprechend viele Marien-Kirchen dort wiederfinden oder gar Madonnen, wie in der Almbachklamm oder gegenüber, auf der anderen Untersbergseite die Brunnenmadonna, die ja 2015 "blutete" - und zwar unterhalb ihrer rechten Brust, die wiederum auf der Ettenberger Seite dem Eckberg entspricht, der ebenfalls 2015 dieses extrem seltsame Blutopfer (Autounfall mit tödlichem Ausgang und Analogie mit Spielfilm vom Vorjahr) forderte.
Auch die den Bethen und damit letztlich der Percht zugeordneten Weißbäche (auch Schwarzbäche) zu beiden Seiten des Untersbergs und ihre Resonanzen, wie 2015 "der blutende Weißbach" sind bemerkenswert.
Weiterhin bemerkenswert ist eine wiederum "vermännlichte Weißbachform" der Rothmannbach (Nordgrenze von Ettenberg) in dieser Region. Es ist schwer sich diese Resonanzen in ihrer Komplexität so vorstellen zu können, wobei viele Naturwissenschaftler auch - und gerade heute - zugegeben, dass sie viele komplexe Vorgänge auf der Erde noch nicht verstehen.