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Die heilige Nacht am 25. November

Die Waldandacht bei Großgmain (von Bruchhäusl Richtung Latschenwirt) ist ein wunderbarer Ort der  Stille und Einkehr mitten im Wald am Fusse des Untersbergs. Ihre  Besonderheit erfährt sie durch die Weihnachtsfeier der Pfarre Großgmain jedes Jahr am 25. November um 23 Uhr. Dieser Termin beruht auf Visionen der seligge-sprochenen Anna Katharina Emmerich (siehe unten) und weiterführenden Be-rechnungen (weitere Auskünfte durch die Pfarre Großgmain). 

Foto: Edin Berberovic - Untersbergpfarrer Herbert J. Schmatzberger bei seiner Christgeburtsmesse bei der Waldandacht

Eine andere Zeitrechnung ?
Tatsächlich liegt die Waldandacht auf der - von mir so genannten - Kyrilllinie, jener Linie einer Zeitanomalie zwischen Salzburger Hochthron bzw. Mittagsscharte am Untersberg und der Waldandacht bei Großgmain.
Auch von der Waldandacht wurde mir von unerklärlichen Zeitverlusten berichtet.


Anna Katharina Emmerick
Das Leben der Anna Katharina von Emmerick: 
   
Anna Katharina Emmerick (auch: Emmerich) wurde 1774 in der Coesfelder Bauerschaft Flamschen als Kind armer Köttersleute geboren. Schon als Kind hatte sie einen engen Bezug zur Kirche und eine lebhafte Vorstellung von Geschichten der Bibel. Die Schule besuchte sie nur vier Monate. Mit 13 Jahren verdingte sie sich als Magd. Nachdem sie zunächst eine Lehre als Näherin absolviert hatte und in der Umgebung von Coesfeld arbeitete, wurde sie als Novizin am 13. November 1802, auf eigenen Wunsch, im Augustinerinnenkloster in Dülmen eingekleidet und legte am 13. November 1803 ihre feierlichen Gelübde ab. Während ihrer Zeit im Kloster wurde sie häufig krank und litt unter großen Schmerzen. Als das Kloster im Zuge der Säkularisation im Dezember 1811 aufgehoben wurde, führte sie den Haushalt des aus Frankreich geflüchteten Priesters Abbé Lambert. Bald wurde sie jedoch so krank, dass sie das Haus nicht mehr verlassen konnte.
Sie bekam die Wundmale Jesu Christi und in den folgenden zwölf Jahren ihrer Stigmatisation erlitt sie jeden Freitag Jesu Passion. Während dieser Zeit sah sie in ihren Visionen Ereignisse aus der Schöpfungs- und Heilsgeschichte. Dies erregte die Aufmerksamkeit staatlicher und kirchlicher Stellen; Untersuchungen wurden eingeleitet. Viele Menschen, auch bekannte Persönlichkeiten, besuchten sie an ihrem Krankenbett, um Trost und Zuspruch zu erbitten. In dieser Zeit soll sie ein Wunder vollbracht haben. Eine an schwerer Lungen- und Kehlkopftuberkulose erkrankte Ordensfrau bat Anna Katharina Emmerick um Fürsprache bei Gott. Die Ordensfrau wurde auf unerklärliche Weise geheilt. Zwischen 1819 und 1824 schrieb der Dichter Clemens Brentano die Visionen der kranken und sehr schwach gewordenen Emmerick, an ihrem Krankenbett sitzend auf. Seine Aufzeichnungen füllen 40 Foliobände. In ihnen vermischte Brentano ihre Aussagen mit eigenen Hinzufügungen, weshalb es schwierig ist, die Exaktheit der Aufzeichnungen zu bewerten. Brentano schilderte detailliert Szenen und Geschichten (vor allem) aus dem neuen Testament und dem Leben Marias. In Folge verfasste er vier Werke, „Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi“, das „Leben der hl. Jungfrau Maria“, das „Leben Jesu“ sowie eine unvollendete Biographie von Anna Katharina Emmerick. Aufgrund von Brentanos Wiedergabe der Visionen von Anna Katharina Emmerick in seinem Buch „Das Leben der hl. Jungfrau Maria“ wurden auf einem Hügel in der Nähe von Ephesus Ausgrabungen vorgenommen und dort das das angebliche Haus Mariens entdeckt. Mel Gibson verwendete die Visionen zum Kreuzweg Jesu in seinem Film Die Passion Christi. Anna Katharina Emmerick wurde auf dem neuen Friedhof vor den Toren der Stadt Dülmen beerdigt. Ihr Nachlaß wurde von der mit ihr befreundeten Luise Hensel gesichtet und geordnet. Nach Wiederaufnahme des Seligsprechungsprozesses wurden ihre Gebeine 1975 in die Krypta der 1938 neben dem Friedhof errichteten Heilig-Kreuz-Kirche umgebettet. Die Berichte über die Visionen der Emmerick, die nur in der Wiedergabe Brentanos erhalten sind, weckten teils den Glauben, hier liege eine neue Offenbarung vor, teils wurden diese Berichte - und zwar auch innerhalb der katholischen Kirche - von Anfang an bezweifelt. In Frage steht dabei vor allem die Glaubwürdigkeit der Wiedergaben Brentanos, der seine Berichte nachweislich mit anderen Legenden und historischen Quellen abgeglichen hat. Ein erster Prozess zu ihrer Seligsprechung wurde 1892 eingeleitet und 1928 zunächst eingestellt. Der Seligsprechungsprozess wurde 1973 neu eröffnet und 2004 abgeschlossen. Am 3. Oktober 2004 wurde Anna Katharina Emmerick durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Die zuständige Kommission erklärte, die Seligsprechung betreffe lediglich die Heiligkeit der Person Emmerick und gebe kein Urteil über den Wahrheitsgehalt der Bücher von Clemens Brentano ab. Seit dem Tag der Seligsprechung befindet sich eine Reliquie Anna Katharina Emmericks beim Heiligen Stuhl. Ihr Gedenktag ist der 9. Februar, ihr Todestag. Als ihr Geburtstag wird der 8. September 1774 gewertet. Allerdings ist dies der Tag des Eintrags in das Taufregister, wobei in einer Taufbescheinigung sogar wegen eines Übertragungsfehlers der 30. September 1774 genannt wird. Der eigentliche Geburtstag hingegen ist unbekannt, dürfte jedoch nah an diesem Tag liegen.    Sehenswertes   In Dülmen befindet sich in der Kirche Heilig Kreuz die Anna Katharina-Gedenkstätte und das Grab. Zudem gibt es in Dülmen den Anna Katharina-Emmerick-Rundweg zu den Lebensstationen. Von Dülmen aus kann man dem Anna Katharina Emmerick-Rad- und Wanderweg (Pilgerweg) zum Geburtshaus in Coesfeld-Flamschen folgen. In der Jakobi-Kirche in Coesfeld ist der Taufstein zu besichtigen.


  Literatur 

  • · Clemens Brentano: Lehrjahre Jesu. Hg. v. Jürg Mathes, W. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1982-1983 (Frankfurter Brentano-Ausgabe, Bd. 24,1-2) ISBN 3-17-007338-9, ISBN 3-17-008658-8

  • · Clemens Brentano: Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christi. Hg. v. Bernahrd Gajek und Irmengard Schmidbauerm W. Kohlhammer, Stuttgart u.a. 1980-1995 (Frankfurter Brentano-Ausgabe, Bd. 26 und 27,2) ISBN 3-17-012652-0, ISBN 3-17-004917-8

  • · Clemens Brentano: Materialien zu nicht ausgeführten religiösen Werken. Anna Katharina Emmerick-Biographie. Hg. v. Jürg Mathes, Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1981 (Frankfurter Brentano-Ausgabe, Bd. 28).

  • · Clemens Engling: Unbequem und ungewöhnlich. Anna Katharina Emmerick – historisch und theologisch neu entdeckt. Echter, Würzburg 2005.

  • · Emmerick und Brentano. Dokumentation eines Symposiums. Hg. v. Clemens Engling u.a. Laumann, Dülmen/Westf. 1983.

  • · Anna Katharina Emmerick. Die Mystikerin des Münsterlandes. Symposium 1990. Hg. v. Clemens Engling u. a. Laumann, Dülmen/Westf. 1991.  

Filme   Der Regisseur Dominik Graf verarbeitet in einem Film („Das Gelübde“) die Auf­zeichnungen des Dichters Clemens Brentano. Der Fernsehfilm wird für den WDR produziert und zum Teil an den Originalschauplätzen gedreht. Mel Gibsons Film „Die Passion Christi“ (2004) basiert in der Handlungsführung und vor allem in der Ausführlichkeit und Art der dargestellten Grausamkeiten fast vollständig auf Anna Katharina Emmericks Vision der Passion.  
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