Hoher Göll
Keltenexperte Dr. Georg Rohrecker sieht in diesem Bergnamen keltische Ursprünge. Berge wurden einst als Verkörperung der Schöpfergöttin - der Urmutter verehrt. Im Schoße dieser Urmutter ist der Naturpark Kühschwalb zu finden.
Zwei Lochsteine (Foto unten) am Beginn der Kühschwalb markierten früher die Tabuzone. Der “Wilde Freithof” (Friedhof) unterhalb der Göllostwände steht für den geschützten Toten-/Ahnenbereich.
Mit Openstreetmap erstellt (siehe unten): Untersberg-Bruderberg Göll Eine landschaftsmythologische Darstellung der Kühschwalb (noch ohne Berücksichtigung der Geomantie !)
- Das Reich der Bergmutter (Hoher Göll = keltische Göttin Gwyll)
- Das Reich ihrer Priesterinnen (Weiß- und Schwarzbäche markieren ihr Reich)
- Das Siedlungsgebiet der Menschen (Golling und Kuchl = alte keltische Ortsnamen)
- Die Zone des Todes (Der Wilde Freithof = Eintritt der Seelen in die Unterwelt)
- Der Seelenweg (2 Lochsteine als Portal ins Reich der Seelen)
- Die Zone der Geburt (Die Quellen des Lebens = Schwarzbachquellhöhle/Gollinger Wasserfall und nahes Quellheiligtum mit artholomäuskapelle)
- Die Zone der Fruchtbarkeit (Das Felsenportal am Grat zwischen Hohem und Kleinen Göll und daneben Höhle Sakristei)
Bemerkenswert und absolut stimmig sind dazu die Sagen um den Teufel und die Hexe in diesem Gebiet sowie die riesige Unterwelt mit seiner spekulierten Höhlenverbindung von Gollinger Wasserfallhöhle und Königssee.
In der Höhlenforschung wurde bis jetzt tatsächlich ein großes Unterweltreich erforscht, aber noch lange nicht gänzlich erfasst.
Heide Göttner-Abendroth – "Berggöttinnen der Alpen":
„Den erstaunlichsten Fund aus der Jungsteinzeit machte man auf dem Hohen Göll, auf dessen Gipfel man unter Verwitterungsschutt ebenfalls eine Lochaxt fand. Hier oben hat niemand sie als Arbeitsgerät benutzt, denn es gibt keine Bäume mehr. Sie wurde auch nicht zufällig „verloren“, dafür ist dieser Platz zu auffällig. Die Archäologen nehmen an, dass sie hier absichtlich und mit tieferer Bedeutung niedergelegt wurde, als ein Geschenk, eine Weihegabe an eine Gottheit.“
Also eine „rituelle Niederlegung“, wie es Göttner-Abendroth formuliert, zu Ehren der Gwyll.